Ayurveda Tipps auf Reisen

Reisezeit ist Vata-Zeit – Ayurveda Tipps auf Reisen 

Wenn wir unseren Körper aus seiner gewohnten Umgebung an einen anderen Ort bewegen, der weiter weg ist als die üblichen Tagesdistanzen, verändert sich etwas in uns.

Was verändert das Reisen in uns?

Auf Reisen und in Bewegung zu sein verändert die Elemente in uns. Die Aktivität der Bewegung und der (positive) Stress erhöhen die Elemente Luft und Raum (Äther) und somit Vata-Dosha in uns. Vata ist das Prinzip von Bewegung – Reisen ist somit eine „Vata Aktivität“. 

Vata-erhöhende Eigenschaften, die uns auf Reisen begegnen 

  • Schnelligkeit / Mobilität (schnelle Fortbewegung)
  • Raues (z.B. holprige Straßen, Turbulenzen im Flugzeug, raues Auf und Ab im Schiff)
  • Kaltes (z.B. kalte Getränke und Speisen unterwegs, Frieren beim Reisen in der Nacht)
  • Unregelmäßigkeit (z.B. andere Essens- und Schlafenszeiten)
  • Antrieb (z.B. wenig Pausen, erhöhtes Aktivitätslevel im Urlaub, permanente Fortbewegung auf dem Weg zum Reiseziel)
  • Wind (z.B. am Strand, am Berg oder beim Segeln)
  • Trockenheit (z.B. durch Klimaanlagen oder beim Urlaub in trockenen Regionen)

Wie macht sich erhöhtes Vata im Urlaub oder danach bemerkbar?

Erhöhtes Vata bringt Unregelmäßigkeit, Trockenheit und Unruhe in unser System. Das zeigt sich zum Beispiel durch unruhigen Schlaf, Verdauungsprobleme (Verstopfung oder Durchfall, oder abwechselnd), trockene Haut, Rastlosigkeit oder Kopfschmerzen (am Hinterkopf).

Vata, das uns die Kreativität und den Antrieb für das Reisen schenkt, ist dann aus der Balance geraten. 

Vata wieder in Balance bringen

Vata bringt Anregung und Aktivität. Auf Reisen sind diese beiden Aspekte im Übermaß vorhanden. Schlaf und Essen finden nicht mehr zu den gewohnten Zeiten statt, eine neue Umgebung verursacht subtil oder weniger subtil Stress und das Verdauen der vielen neuen Eindrücke kostet Kraft. Das kann dazu führen, dass sich unser Körper nicht mehr „sicher“ fühlt, das Nervensystem ist übermäßig aktiviert und unser System startet mitunter einen Modus von erhöhter Alarmbereitschaft „Achtung, wir befinden uns eventuell in einem Notfall.“.

Ausgleichend sind Ruhe und liebevolle Fürsorge – alles, das weich, ruhig, warm und regelmäßig ist. 


ERNÄHRUNG

Bevorzuge weiches, breiiges, öliges Essen wie Curry, Eintöpfe, Sushi, Reis, Wurzelgemüse. Greife zu gekochten und warmen Speisen und verzichte auf Eis und kalte Getränke. Nimm statt trockenen und knusprigen Speisen (Cracker, Knäckebrot, Popcorn) etwas weiches und nährendes wie Dattel-Cashew-Creme oder blanchierte Mandeln.


TRINKEN

Mit Zufuhr von Feuchtigkeit können wir den austrocknenden Eigenschaften von Vata entgegenwirken. Trinke ausreichend (warmes) Wasser, beruhigende Kräutertees oder Wasser mit einem Spritzer Limettensaft.
Verzichte möglichst auf koffeinhaltige oder zuckerhaltige Getränke, die Vata noch weiter verstärken.


ÖL-MASSAGE


Es gibt wenige Dinge, die erdender sind als eine Ganzkörpermassage mit Öl. Dafür brauchst Du nur etwas Öl (kühlendes Kokosöl oder wärmendes Sesamöl, je nach Jahreszeit). Erwärme das Öl und massiere damit Deinen Körper ein. Lass das Öl mindestens 10 Minuten einwirken, bevor Du es abduschst.
Als Minimalvariante kannst Du vor dem Schlafen einen Tropfen Öl auf Deine Scheitelkrone einmassieren und die Fußsohlen einölen.

Auch eine Massage ohne Öl ist beruhigend und erdend. Achte dabei auf lange, ausstreichende und ruhige Bewegungen.


REGELMÄßIGKEIT UND PAUSEN


Routinen und Regelmäßigkeit geben uns Sicherheit und reduzieren Vata. Gestalte Deinen Tagesablauf auch im Urlaub bewusst mit Zeiten für Schlafen, Essen, Pausen und Aktivität.

So kannst Du auch bewusster mit Deiner Energie umgehen, die Dir momentan zur Verfügung steht.


ERDUNG UND GEISTIGE BALANCE


Erde und verbinde Dich mit dem Ort, an dem Du Dich befindest. Laufe zum Beispiel barfuß durch das Gras oder am Strand und spüre die Erde unter Dir.

Such Dir einen ruhigen Ort und gönn Dir eine kurze Meditation, um Deinen Geist zu entspannen und wieder in Deine Mitte zu finden. Hier gehts zum Podcast Interview zum Thema Meditation.

Gönn Dir eine ruhige Yoga-Einheit mit langem Halten der Posen, langem Ausatmen, sanften Dehnungen im unteren Rücken, und einer langen Savasana Einheit.