Petra Wolfinger im Podcast Interview zu Menopause und Sexualität

Sexualität in der Menopause mit Petra Wolfinger

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Petra Wolfinger erzählt im Interview, wie Ayurveda auf Sexualität schaut und wie sich Lust und Erleben von Sexualität in der Menopause verändern. Dieses Interview ist keineswegs nur für Frauen spannend … Petra gibt auch Einblicke in die tiefgründige Ayurveda Sichtweise auf weibliche und männliche Energien, die in uns spielen und, dass sich Frauen und Männer gegenseitig von einem „zu viel“ der eigenen Energie erlösen und uns so ganz werden lässt. Ein Thema, das sich nicht von einmal hören intellektuell verstehen und integrieren lässt.

Dieses Interview deckt viele spannende Facetten des Frau-Seins und der Polarität im weiblich-männlichen (Miteinander-)Seins ab und wird durch Petras Beobachtungen und Erfahrung aus über 20 Jahren Ayurveda lebendig und lebensnahe.

Petra Wolfinger ist Frau, Mutter von 2 erwachsenen Töchtern und begeisterte Ayurveda Praktizierende seit über 22 Jahren, Lehrende an der Rosenberg Akademie Schwerpunkt Frauengesundheit und Massage, Rasayana Kurleitung im Kurzentrum Birstein, Yogalehrerin, Co-Autorin des Buches Ayurveda in den Wechseljahren, Podcasterin.

Das erfährst Du im Interview:

  • Was der Ayurveda zu Weiblichkeit und Männlichkeit zu sagen hat
  • Petras Sicht auf das Thema Weiblichkeit
  • Warum wir Frauen mit der Menopause in unsere Kraft kommen
  • Was braucht es, dass man als Paar Lust aufeinander hat?
  • Wie sich Lust und Erleben von Sexualität in der Menopause verändert
  • Wie Sexualität in der Menopause eine neue Tiefe bekommen kann

Mehr über Petra Wolfinger:

WebSite: www.petra-wolfinger.com
Instagram: www.instagram.com/ayurveda_petra/
Podcast “Spirelli & Lifestyle”: auf Spotify
Buch: Mit Ayurveda durch die Wechseljahre (Kerstin Rosenberg, Petra Wolfinger)


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Interview Transkript (automatisch erstellt)

„Und wenn man Paare beobachtet und das ist auch so eine schöne Feldstudie, die man machen kann, wenn man eben einkaufen geht oder so und so Paaren zuschaut, wer so den Ton angibt und wer so in seiner männlichen oder weiblichen Kraft ist, da kann man dann schon ungefähr sehen, wer noch miteinander sich sexuell austauscht oder nicht.“

Herzlich willkommen bei Folge 31 von Verstehe Ayurveda, Verstehe dich.

Mein Name ist Ursula Feuerherdt und du hörst den Podcast der Jadeflower Academy.

Sexualität in der Menopause ist das Thema dieser Episode mit Petra Wolfinger.

Und gleich vorneweg, liebe Männer, bitte nicht weghören, das ist auch für euch spannend.

Im Interview sprechen wir darüber, was es braucht, um überhaupt Lust aufeinander zu haben und wie sich Lust und Erleben von Sexualität in der Menopause verändern.

Petra Wolfinger ist Frau, Mutter von zwei erwachsenen Töchtern und begeisterte Ayurveda-Praktizierende seit über 22 Jahren. Sie ist Lehrende an der Rosenberg Akademie mit Schwerpunkt auf Frauengesundheit und Massage. Sie ist für die Rasayana Kurleitung im Kurzentrum Birstein verantwortlich. Petra ist außerdem Yoga-Lehrerin, Co-Auteurin des Buches Ayurveda in den Wechseljahren und Podcasterin.

Im Interview erzählt Petra darüber, wie die Sexualität in der Menopause eine neue Tiefe bekommen kann, weil wir Frauen dann umso mehr in unsere Kraft kommen und dass beim Sex das Erleben und die Qualität umso mehr in den Vordergrund gelangen. Dieses Interview wird auch beim zweiten Mal hören nicht langweilig versprochen. Ich wünsche dir viel Freude beim Hören.

Herzlich willkommen, liebe Petra Wolfinger.

Ich freue mich sehr, dass du heute bei mir im Podcast bist.

Ich freue mich auch, dass wir uns kennengelernt haben, vor allen Dingen persönlich, und dass das gar nicht mehr so eine unpersönliche Entfernung oder so ist, sondern dass wir uns sprechen konnten an den Ayurveda Days und freue mich sehr, dass du mich eingeladen hast.

Genau, wir haben uns in Wien kennengelernt und jetzt sitzt du in deinem Zuhause in Malaga in Spanien und in Salzburg funktioniert alles wunderbar, auch über die Entfernung.

Das ist schön, dass wir heutzutage so gut connected sein können.

Petra, wir sprechen heute über das Thema Sexualität in der Menopause.

Du hast gemeinsam mit der Kerstin Rosenberg das Thema herausgebracht mit Ayurveda durch die Wechseljahre.

Warum ist dieses Thema überhaupt so wichtig für dich, bevor wir jetzt einsteigen in die Verbindung mit der Sexualität?

Ja, das ist eine spannende Frage.

Ich hatte immer das Gefühl, dass das mein Thema ist.

Also schon, wie ich jünger war, mit 30 oder auch mit Ende 30, nach der ersten Schwangerschaft, hatte ich immer das Gefühl, das Thema Menopause sollte ich nicht vernachlässigen, warum auch immer.

Das war wie so eine innere Eingebung.

Für mich waren die Frauen Thema, immer Thema.

Es ist auch witzig, ich habe ja im OP gearbeitet, als OP-Schwester, und meine Schwerpunkte waren tatsächlich die Gynäkologie und die Urologie.

Also das Thema Frauenheilkunde und alles rund um die Frauengesundheit war bei mir immer da.

Und aus unerfindlichen Gründen hatte ich immer einen sehr guten Zugang sowohl zu meinem Menstruationszyklus, als auch, wie ich dann schwanger war, bis hin, dass ich sehr, sehr früh in die Wechseljahre gekommen bin.

Also ich habe die Prämenopausale-Phase schon erlebt, da war ich mit meiner jüngsten Tochter gerade schwanger.

So ungefähr hatte ich das Gefühl, das geht nicht mehr lange mit meinem Zyklus.

Ja, also das war so ein inneres Gefühl.

Und ich weiß noch, wie ich beim Frauenarzt war.

Und der sagte dann auch ganz klar, ja, wie ich nachfragte, ob er die Hormone mal nachschauen kann.

Sagt der klar, wieso?

Sie haben doch letzten Monat noch geblutet.

Und ich sage, nein, aber ich weiß, da ist jetzt was.

Und das wollte er mit mir wirklich nicht diskutieren.

Und dann habe ich gesagt, okay, wir können wetten.

Und dann rief er mich tatsächlich zwei Wochen später an und sagt, ja, Sie sind tatsächlich drin.

Es kommt nicht mehr.

Also ich hatte wirklich so einen inneren Zugang zu mir.

Und ich bin da sehr dankbar dafür, weil ich, ich meine, es hat mich natürlich trotzdem gecatcht.

Ich war gerade 46.

Also ich war irgendwie so gefühlt noch mittendrin, zwei kleine Kinder zu Hause.

Also ich hatte alle Zeichen, dass es noch nicht so weit ist.

Und trotzdem war es so weit.

Und das war einfach ein inneres, so ein innerer Kompass.

Und ich habe mich einfach mit Ayurveda entsprechend entwickelt und habe schon die ersten Konzepte auch für so Retreats und so herausgeschrieben. Für Birstein und alleine und so.

Aber damals, das ist ja nun bei mir auch schon ein bisschen her, war das so, dass sich da noch keine Frau mit beschäftigen wollte.

Heute sehe ich das anders und sehe, dass das fast wie ein Trend ist, dass die Frauen sich untereinander unterstützen.

Und das ist eben ja dieses Thema Weiblichkeit, dass es einfach ein großes Thema ist in einer sehr männlich dominierten Welt.

Und dass die Frauen sich zurückziehen möchten, wie so in die Hülle zurück und miteinander austauschen und das Wissen auch weitergeben wollen.

Also da empfinde ich jetzt auch eine große Dankbarkeit dafür, dass ich so früh mit dem Ayurveda da rangekommen bin.

Ja, ich erlebe das auch so, dass das Interesse an dem Thema sehr groß ist und auch an gelebter Weiblichkeit.

Und was sind so die Unterschiede zwischen den weiblichen und männlichen Energien?

Und da hast du mir jetzt auch gerade die Rutsche gelegt für die nächste Frage, weil ich wollte darauf eingehen.

Ihr habt es in dem Buch mit Ayurveda durch die Wechseljahre, da ist das erste Kapitel, Ayurveda und die Weiblichkeit.

Also da geht es auch um die männliche Shiva-Energie, die weibliche Shakti-Energie.

Und ich habe auch von dir ein Video entdeckt, wo du darüber sprichst, die Sehnsuche nach der Weiblichkeit.

Jetzt möchte ich dich fragen, was ist denn Weiblichkeit für dich?

Das ist eine gute Frage.

Das ist so komplex.

Das wichtigste Erlebnis für mich war tatsächlich, die Schöpferkraft in mir zu spüren und zwar etwas schöpfen zu können.

Sei es mein eigenes Business, was ich initiiert habe zu einer Zeit.

Ich hatte eine Praxis bei Wien, wo ich schwangere Frauen und Kinder behandelt habe.

Und da war ich fast auch schon meiner Zeit voraus und mir war ganz klar, ich möchte mich mit Frauen beschäftigen.

Und mit Frauen zusammen spürt man so einen Verbund und so seine Kraft, die natürlich, weil wir alle zyklische Wesen sind, manchmal auch gegeneinander läuft.

Wir dürfen uns immer bewusst sein, dass wir innerhalb dieser 28 Tage im Monat nicht immer die Gleiche sind.

Und das ist das, was für mich so die Weiblichkeit ausmacht.

Ich bin nicht stringent immer nur mit meiner Pitta-Kraft unterwegs, sondern ich habe auch einen Kaffee-Anteil in mir.

Ich habe auch Phasen, wo ich Vata habe in mir.

Und das spüre ich und das spürst du auch.

Und diese Unterschiedlichkeiten, die machen für mich dieses weibliche Konzept auch aus.

Es ist nicht nur die Bereitschaft, mich zu transformieren oder mich anzupassen oder eben kreativ zu sein oder fürsorglich zu sein, sondern das ist tatsächlich das Erleben mit mir jeden Tag aufs Neue mit diesen unterschiedlichen Qualitäten von Vata, Pitta und Kaffa.

Ungeachtet meiner eigenen Grundkonstitution.

Aber diese Schwankungen in unserer gegenwärtigen Konstitution, die erleben ja auch die Männer.

Ja, die Männer erleben es aber nicht so stark ausgeprägt.

Sie sind nicht so davon abhängig.

Sie sind eben auch anders konditioniert.

Ein Mann hat ja auch viele dieser Möglichkeiten nicht.

Wir können ganz viel über Gleichstellung, Gleichberechtigung, alles Mögliche sprechen.

Aber körperlich gesehen und funktional gesehen, kommt es an seine Grenzen.

Ja, also auch die Hormone.

Also natürlich haben Männer auch Östrogene-Anteile.

Wir haben auch Testosteron-Anteile vom Hormon-Cocktail her gesehen.

Und trotzdem ist der Mann so konzipiert, wenn wir zurückgehen bis in die Höhle so ungefähr, dass er rausgeht und für die Familie sorgt.

Also er geht raus und jagt das Mammut.

Und die Frau bleibt zurück in der Höhle und kommuniziert und sieht mit den anderen Clans, wie sie in der Höhle gut klarkommt.

Und das ist tatsächlich heute ein Stück weit immer noch so.

Der Mann geht raus, er macht Karriere und er verbrennt da manchmal eben auch.

Und die Frau bleibt nicht zurück in der Höhle.

Die macht nämlich was anderes.

Die bleibt nicht nur in der Höhle, sondern geht auch noch raus und jagt auch noch.

Also die Frau hat sich noch ein bisschen was dazu genommen.

Das kommt dann eben auch zu dieser Überforderung für die Frauen.

Dadurch, dass wir in der Gleichberechtigung auch unseren Job machen wollen und toll sein wollen im Beruf.

Wir sind ja in allem ganz toll.

Also wir sehen toll aus, wir ernähren uns toll, unsere Kinder sind toll.

Weißt du, was ich meine?

Und das wird alles noch toller.

Und wir verbrennen uns da auch ein Stück weit.

Ich glaube, das ist auch eines der großen Probleme, die wir auch währenddessen, wie wir das Buch geschrieben haben, festgestellt haben bei den Interviews.

Dass die Frauen einfach so viel ableisten und so einen Druck haben.

Anerkennung im Außen, Wertschätzung und eben alles toll.

Petra, erzähl bitte noch ein bisschen mehr von den weiblichen und männlichen Qualitäten.

Weil du hast vorhin einige weibliche Qualitäten erwähnt.

Und da war unter anderem dabei, sich anzupassen.

Und da habe ich das Gefühl, das ist fast schon verpönt, dass man sowas macht.

Ja, aber das ist ja etwas, was auch der Körper macht, nicht nur der Geist.

Also wir sind so konzipiert, dass wir uns körperlich auch anpassen können.

Sonst könnten wir keine Schwangerschaft austragen.

Unser Körper passt sich komplett diesem neuen Wesen, das wir in uns kreieren, schöpfen, an.

Und auch unser Geist passt sich an, also auch auf der psychomentalen Ebene.

Wenn du mit Frauen sprichst, die in meinem Alter sind oder sagen wir mal zehn Jahre jünger, sagen wir mal um die 50, dann hat die Frau ein völlig anderes Standing und eine ganz andere Selbstverständlichkeit für sich, als sie es mit 30 hat, 20 Jahre vorher.

Wenn du in diesem Programm noch drin bist mit der Fortpflanzung, egal ob du Kinder haben möchtest oder nicht, du bist in diesem Programm drin.

Also wir sind da so ein Stück weit auch fremdgesteuert.

Und mit 50, wenn auch das Oxytocin geht dann runter, das ist ja dieses Nestbauhormon, das geht runter und dann kommt so ein bisschen diese Ich-Persönlichkeit raus, was für die Familie oftmals eine Belastung ist, weil man sich denkt, na wieso, früher ist die immer gleich aufgesprungen und hat mir den Kaffee gebracht oder das Brötchen oder sonst irgendwas, auf einmal bleibt die sitzen und sagt, du weißt ja, wo der Kühlschrank ist.

Und das liegt daran, dass die Frauen endlich mal so ein Gefühl haben von, ich muss hier gar nicht.

Also retrospektiv, wenn ich zurückschaue, dann habe ich doch, während ich jung war, mich oftmals den Bedürfnissen meines damals Ehemannes oder Partnern angepasst.

Also da lief ja ein Programm ab, das ich gar nicht mal hätte benennen können.

Wenn ich damals das Wissen gehabt hätte von heute, dann wäre ich wahrscheinlich ein bisschen unangenehmer geworden oder hätte mich mehr auseinandergesetzt und diskutiert.

Und da habe ich aber manchmal gedacht, das lohnt sich nicht, mache ich einfach nicht.

Das meine ich mit Anpassung.

Wir passen uns an, wir Frauen passen uns an, an die Umstände.

Es ist natürlich schön, wenn wir auch lieben.

Liebe hilft.

Gerade wenn es um Beziehung und um Sex und solche Sachen geht.

Aber es ist in den jungen Jahren eher geprägt davon, nicht zu gefallen.

Das klingt so doof.

Aber wir sind in diesen jungen Jahren geprägt von diesem Programm, Familie, Beziehung.

Das ist ja auch das, was wir in dieser Lebensphase aus dem Ayurveda kennen.

Das ist die Mitte unseres Lebens mit dem vielen Pitta.

Pitta will transformieren.

Pitta will umsetzen.

Pitta macht auch viel für Glanz und Gloria.

Pitta macht auch viel fürs Außen.

Mein Haus, mein Garten, mein Auto, mein Mann, meine Kinder.

Das ist alles irgendwie im Außen.

Und da passen wir uns dementsprechend dann auch an.

Und dann verändern sich die Dinge so, wie sich eben auch die Hormone verändern.

Dann ändert sich tatsächlich auf einmal auch die Sichtweise.

Und auch die Wahrnehmung ändert sich.

Und daher glaube ich, dass Anpassung ein unglaublich tolles Tool ist.

Weil sonst wären wir alle schon ausgestorben.

Dann gäbe es uns gar nicht mehr.

Und es ist auch toll, dass wir uns in Krisenzeiten auch leichter anpassen können.

Weil wir immer gewohnt sind, mit neuen Situationen umzugehen.

Das muss eine Frau.

Du weißt es selber, wie das ist als Mutter.

Du passt dich an.

Du stellst deine eigenen Bedürfnisse hinten an.

Primär geht es um die Kinder.

Selbst wenn die 20 sind wie meine inzwischen.

Wenn irgendwas wäre, ich würde mich sofort hinten anstellen und alles für meine Kinder tun.

Immer noch.

Und ich glaube, darauf basiert unser Menschsein.

Und darauf basiert auch Fortpflanzung.

Denn ohne das ginge es nicht.

Ich will nicht sagen, dass wir die Männer nicht brauchen.

Um Gottes Willen.

Die brauchen wir auch.

Wir brauchen natürlich auch jemanden, der sich vorne hinstellt.

Und die Sippe verteidigt.

Dafür sorgt, dass das Essen reinkommt.

Und, und, und.

Und das ist vielleicht noch etwas, was ich vorhin vergessen habe zu erwähnen, wie wir darüber gesprochen haben.

Was ich unter Weiblichkeit verstehe.

Ich spüre meine Weiblichkeit sehr deutlich.

Also in der Energie, in der Gegenwart eines Mannes.

Also bei Frauen spüre ich das Verbindende.

Und wenn ich in Front of, wenn ich mit Männern einfach konfrontiert werde.

Und da stehe, dann spüre ich erstmal meine Weiblichkeit.

Ich nehme das sonst gar nicht mal so wahr.

Das ist total spannend.

Da musst du auch mal drauf achten.

Wir verhalten uns untereinander nochmal wieder anders.

Wir fühlen uns auch anders.

Aber wenn ein Mann in der Nähe ist, dann merkst du erstmal, aha, ich spüre hier meine Verletzbarkeit, meine Verletzlichkeit.

Ich spüre aber auch vielleicht meine Kommunikationsstärken, weil der Mann, der neben dir da irgendwas schwafelt oder so.

Also man nimmt vieles anders wahr in dieser männlichen Kraft, die ja sehr dominant eben auch ist.

Die hat ja so Pitta-Anteile auch ganz gerne.

Und das ist nur eine spannende Beobachtung und hat keine Wertung.

Bitte keine Wertung.

Aber wir brauchen dieses männliche Konzept eben auch, um die Weiblichkeit überhaupt wahrnehmen zu können.

Das ist eine superschöne Sichtweise.

Petra, dann lass uns über das eigentliche Thema sprechen.

Bevor wir aber jetzt diese Verbindung zwischen Sexualität und Menopause angehen, wollte ich dir nur fragen, wie schaut Ayurveda überhaupt auf das Thema Sexualität an sich?

Also Ayurveda hat ja drei Säulen oder benennt drei Säulen.

Eine Säule davon ist die Ernährung.

Darüber wird ja auch immer ganz gerne gesprochen und dafür gibt es Bücher und weiß nicht was.

Das zweite ist der Schlaf, der gute Schlaf, den wir ja, wenn wir in die Menopause eintreten, ist meistens so, dass die Frauen schon berichten, bevor sie aufhören zu gluten, dass sie schlechter schlafen.

Das ist so etwas schlechter Schlaf, schlechter Verdauen.

All diese Dinge werden irgendwie vorher schon deutlich.

Und dann die dritte Säule ist tatsächlich Sexualität.

Und da geht es darum, dass die Sexualität eine selbstbestimmte Sexualität ist.

Also das, was mir Freude macht, dass sie nicht zu viel und nicht zu wenig ist.

Und im Ayurveda ist es so, dass wir eben, das hattest du schon angedeutet, diese Shiva- und Shakti-Qualitäten haben.

Und die Frau wird energetisch gesehen, also wirklich auf der feinstofflichen Ebene mit Shakti verbunden.

Das ist diese Feuerskraft in uns, wo es auch um die Schöpferin in dir geht.

Und das ist die energetische Seite.

Und auf der körperlichen Ebene wird die Frau eher mit dem Wasser verbunden.

Und der Mann wird auf der feinstofflichen Ebene eher mit dem Wasser gesehen.

Das bedeutet, wenn Mann und Frau zusammenkommen, dann erlöst der Mann mit den Spermien die Hitze des Shakti-Feuers der Frau.

Und dann haben wir so eine Erlösung der Bipolaritäten, so nennt es der Ayurveda.

Und wenn man Paare beobachtet, und das ist auch so eine schöne Feldstudie, die man machen kann, wenn man eben einkaufen geht oder so und so Paaren zuschaut.

Wer so den Ton angibt und wer so in seiner männlichen oder weiblichen Kraft ist, da kann man dann schon ungefähr sehen, wer noch miteinander sich sexuell austauscht oder nicht.

Weil die Frauen verbrennen sonst regelrecht an diesem feinstofflichen Shakti-Feuer.

Also wenn dieses Feuer immer so straight und so scharf und so nach vorne geht, was auch so viel will.

Also Feuer will transformieren, Feuer will was, dann gibt Feuer den Ton an.

Und es braucht auch Feuer, um dass man weitergeht und so.

Aber wenn der Mann dieses Wasserelement einfach nur trägt, um die Stabilität zu bringen, dann wird er so ein Stück weit wie weibisch und weiblich.

Er kann dann Schlechtentscheidungen treffen, er kann nicht rausgehen, das Mammutjagen oder so.

Und erst wenn die beiden miteinander zusammenkommen und das können genauso gut einfach, das müssen auch nicht männlich, weiblich, geschlechtlich sein, sondern das ist einfach nur diese Energie von diesem Feuer und von diesem Wasser.

Und wenn das zusammenkommt, dann erlöst es sich und dann sind wir wieder mit uns in Einklang.

Also wirklich mit unserem eigenen Selbst im Einklappen.

Und das ist etwas, wenn wir das begriffen haben für uns, dann ist es so, das spüren wir dann auch.

Also wenn wir auch zurückgehen, wie wir jünger waren, wenn wir da Sex hatten, dann hatten wir ja auch manchmal Sex, um uns zu entladen.

Also wenn ich jetzt von mir zurückgehe mit 30, 35, da ging es dann auch mal hektisch um Ecktisch oder so.

Weißt du, was ich meine?

Dann war das einfach wie so ein Sport und dann hatte man sich entladen und dann hatte man sich irgendwie gut gefühlt.

Und das hat ja eine Funktion.

Also da ging es nicht nur darum, dass man animalisch übereinander herfällt oder sich seine Liebe beweist oder so, sondern auch da ging es um die Entladung.

Und dann ist leider in unserer Kultur vieles wird so gesehen wie, wenn du dann erst mal so alt bist, dann brauchst du das nicht mehr.

Das ist so wie, sind wir froh, dass wir die Regel nicht mehr haben?

Und ich denke mir, solange du sie hast, sei froh und dankbar, dass du sie hast, weil dir fehlt dieses Organ sonst.

Das ist ja ein Schroter im Ayurveda, das eine Funktion erfüllt.

Also nichts ist irgendwie im Körper, ohne eine Funktion zu erfüllen und zwar sie gut zu erfüllen.

Und genau das Gleiche ist eben mit der Sexualität.

Die Sexualität, wenn sie eben gut gelebt ist und wenn sie selbst gewählt ist, die hat die Funktion, diese Anspannung in dir sowohl auf der energetischen Ebene als auch auf der körperlichen Ebene zu erlösen.

Ist es eine Voraussetzung, dass man sich sexuell anziehend findet?

Es gibt ja viele Paare, die am Anfang guten Sex haben und das irgendwann dann verläuft und es ist nicht mehr spannend und man hat keine Lust mehr aufeinander.

Ja, die Sache mit der Lust.

Also es wäre viel einfacher, sich was Neues zu suchen, um das Spannend zu finden, als mit dem Alten was Spannendes zu suchen.

Also das ist ein total guter Punkt.

Vor allen Dingen, wenn du eben kurz vor den Wechseljahren stehst, also in der prämenopausalen oder auch in der peremenopausalen Phase, ist es wirklich schwierig, die Lust zu suchen.

Selbst mit einem neuen Partner wäre es nicht zwangsläufig irgendwie total klasse, weil der Körper verändert sich und die Hormone verändern sich.

Du brauchst Östrogen, um auch feucht zu werden als Frau.

Du brauchst Hormone, um jemand anderen Spannenden zu finden.

Also auch den Partner, mit dem du vielleicht schon 20, 30 Jahre zusammen bist.

All das bräuchte Hormone.

Und nun können wir uns natürlich sagen, okay, substituieren wir doch einfach, weil das ist natürlich schon etwas, warum viele Frauen das auch machen.

Also auch regelrecht normal Hormone sich geben und verschreiben lassen.

Und ich will das nicht ausschließen.

Ich denke, da muss jede Frau den Weg für sich finden, der am besten ist.

Und machen wir uns nichts vor, wenn wir ganz lange nichts machen und erst in der Krise versuchen, mit Ayurveda was zu regeln, dann funktioniert das nicht.

Das ist meine Erfahrung.

Und dann braucht es vielleicht einen anderen Impuls.

Und dann lässt man sich vielleicht eine Creme verschreiben oder wie auch immer.

Und dann kommt auch die Lust zurück.

Also die Lust ist tatsächlich abhängig von den Hormonen.

Und jetzt kommt aber das Aber.

Aber wir könnten auch liebevoller und körperlich miteinander umgehen.

Das Thema ist ja, dass wir in unserer Kultur so wahnsinnig viel im Kopf sind.

Also wir denken ganz viel darüber nach, warum wir keinen Sex haben.

Oder wir denken manchmal auch nicht darüber nach und denken lieber darüber nach, was wir anderes machen könnten, damit wir keinen Sex haben.

Also mit den Frauen, mit denen ich so spreche, das ist total spannend.

Wir sind immer so im Kopf.

Und ich glaube, dass das Wichtigste ist, in den Körper zu kommen.

Und das ist ja auch das, was wir beim Yoga beobachten.

Die Menschen sind so gerne auf der Yogamatte nicht, weil die Lehrer so toll sind, sondern weil sie sich selber spüren.

Und diesen Zugang zu finden, mich selber wieder zu spüren und vielleicht aber auch anders zu spüren.

Also mein Körper heute ist anders als vor 30 Jahren.

Ich empfinde anders.

Aber das heißt nicht, dass es schlechter ist.

Ganz, ganz, ganz, ganz im Gegenteil.

Sondern mit dem hohen Vata, das ich nachher im Alter entwickle, ist meine Empfindsamkeit eine ganz andere als noch vor 20 Jahren zum Beispiel.

Also das Bild von mir selber und auch von meinem Partner müsste ich erstmal in meinem Kopf ändern.

Also davon weggehen.

Wir haben das immer so gemacht.

Und nur weil wir es immer so gemacht haben, heißt das noch lange nicht, dass es mich jetzt heute noch erfüllt.

Vielleicht neue Wege zu gehen, dieses sich gegenseitig massieren oder mal eben mal wieder miteinander knutschen.

Ja, so, also weißt du, so Sachen machen, die man eben früher gemacht hat und die aber heute irgendwie so in so eine Mechanik übergehen.

Oder aber eben auch einen schönen Abend miteinander verbringen und danach aber wirklich auch diese Intentionen haben.

Lass uns mal wieder berühren.

Also da rührst du ja auch etwas wieder auf.

Und in dem Moment, in dem wir berühren, wird Oxytocin ausgeschüttet.

Und da können wir uns so ein Stück weit drüber helfen, indem wir wieder uns, so früher nannte man das in den 70er Jahren Padding.

Ja, heutzutage weiß ich gar nicht, ob die neu.

Auch noch in den 90ern, glaube ich.

Ja, genau.

Und darüber kann schon wieder Lust entstehen.

Das ist nur dieses erstmal wieder ran an den Körper mit dem Bewusstsein, dass sich dann auch die Hormone wieder ausschütten.

Unter Umständen brauche ich aber auch was anderes.

Also Frauen sagen auch, die Penetration irgendwie sofort ist nicht mehr erfüllend.

Dann muss man sagen, ja, dann ist es gut, wenn du einfach auch sagst, was für dich jetzt schön wäre.

Also das in die Sprache rüber zu bringen oder irgendwie anders zu signalisieren, ist gerade bei Partnerschaften, die so lange schon laufen, wo das immer so war.

Das ist so, jeden Morgen ein Brötchen.

Ja, das machen wir immer so, da ändern wir auch nichts dran.

Und ähnlich ist es dann mit dem Sex.

Das war jahrelang toll.

Ja, wieso kriege ich jetzt keinen Applaus mehr dafür?

Aber es ist ja auch eine Chance.

Ich finde das so ganz wichtig.

Jetzt kommt mir gerade eigentlich sollten wir irgendwie einen Workshop dazu machen, sodass wir uns auch wieder trauen, etwas anzusprechen und auch zu sagen, du, mir macht das und das viel mehr Freude oder das macht mir Freude so und so oder wie auch immer.

Und da ist natürlich eins ganz, ganz hilfreich, nämlich der Sex mit dir selbst.

Also ich habe letztens mit einer jungen Kollegin gesprochen, die ist so Anfang 30 und wir sprachen über Masturbation und so.

Und sie sagte, naja, sagt, sie ist auch Sex.

Und dann habe ich gedacht, das ist ein guter Punkt.

Ja, das ist wirklich ein guter Punkt.

Und wenn ich weiß, was ich brauche, wenn ich weiß, wie mein Körper sich gut fühlt währenddessen, weil das ist ja das, was wir beim Self-Pleasuring sozusagen machen.

Wir wissen genau, was uns gut tut.

Also machen wir das auch.

Und dann vielleicht mit dem Mann neue Wege zu gehen.

Selbst wenn ich mit dem schon 20 Jahre Sex habe, ihm einfach zu zeigen, dann kann das für ihn auch total toll werden und nochmal was ganz anderes sein.

Also wir haben ja immer die Chance, etwas zu verändern und vielleicht etwas mal anders zu machen.

Und vielleicht hat man früher auch ein paar Sachen mitgemacht, die man eigentlich gar nicht so den Burner gefunden hat.

Aber man hat es mal ausprobiert.

Ja, so.

Und man darf das aber auch immer mal wieder verändern.

Das muss nicht, ist nicht in Stein gemeißelt.

Sagen wir mal so, dass es die nächsten 15, 20 Jahre so weiterhin so geht.

Das wäre ja auch eine furchtbare Vorstellung, wenn das einfach nur so stringent so bleibt, weil man es mal irgendwann mal so gemacht hat.

Ja, Veränderung ist ja auch ein Geschenk.

Kann es auch sein.

Du hast jetzt gesagt, in Richtung Menopause, da verändern sich die Hormone und alleine deswegen lässt die Lust nach.

Wie ist es dann, wenn man das wieder gezielt ins Leben bringen möchte und dann mal andere Wege geht und vielleicht ein längeres Vorspiel hat und mehr Körperlichkeit reinbringt?

Hilft nur dann dem Körper, dass er diese Hormone wieder produziert?

Oder ist es dann nur in dem Moment?

Oder wie funktioniert das auf der Ebene?

Ja, also es wird in dem Moment produziert.

Es wird nicht nachhaltig gespeichert.

Das ist aber auch nicht Sinn und Zweck, weil im Allgemeinen ist es ja auch so, dass wir dann in den Wechseljahren sind.

Menostop muss man ja sagen, ist ja gar keine Menopause, wird ja nicht pausiert, sondern in dem Moment, in dem wir aufhören zu bluten und keine Menstruation mehr haben, hat unser Körper, aber auch unser Geist alles erreicht, was für die Frau persönlich vorgesehen war.

Also wenn jemand wie ich mit 46 aufhört zu bluten, dann geht der Allgemeine davon aus, dass ich zu dem Zeitpunkt alles das in mir habe, was es braucht, um eine weise, reife Frau zu sein.

Also ich werde nicht dann in die Menopause geschickt oder in die Wechseljahre geschickt, wenn irgendwie nichts mehr geht oder so, sondern dann läute ich etwas anderes ein.

Und das ist bei jeder Frau eben unterschiedlichen Alters.

Also es kann sein bei mir 46, bei der nächsten 52.

Also wenn ich gut mit mir umgehe, dann hat das einen Grund, warum ich zu diesem Zeitpunkt dort hineinkomme.

Und zu diesem Zeitpunkt habe ich vorher wahrscheinlich schon ein paar Jahre vorher gemerkt, dass mein Schlaf sich verändert hat.

Dass ich vielleicht ein bisschen Gewicht zugelegt habe, gerade in der Körpermitte, berichten das die meisten Frauen.

Das ist dann so ein bisschen das Fettgewebe, wo kleine Dosen von Östrogen und Progesteron selber gebildet werden, weil die Ovarien ein bisschen ermüden in dem Alter.

Also die Ovarien werden müde, das Gewebe wird müde und der Körper denkt, hallo, hallo, hallo, wir sind hier noch so im Geist noch so fit, wir müssen hier noch ein bisschen produzieren.

Dann legen wir das mal um und machen das jetzt im Fettgewebe.

Das passt den Frauen natürlich nicht so, finden sie nicht so klasse.

Aber das ist eine körpereigene Apotheke, kannst du sagen.

Aber das ist nichts, was wir nachhaltig speichern können.

Und diese Hormone verändern sich, die gehen runter, das Progesteron geht runter, das Östrogen geht runter und je nachdem wie schnell es runter geht.

Das ist immer eine Frage, welchen Stresslevel ich in meinem täglichen Leben habe.

Also du sprichst jetzt von der Prämenopause?

Nein, von der Prämenopausalphase.

Also die Prämenopause und dann sozusagen das Menostopp, also wir hören auf zu bluten.

Die Übergangsphase, die Prämenopausalphase, die ist mit integriert, aber das brauchen wir gar nicht so schwierig zu machen, sondern es geht wirklich darum, dass wir realisieren, dass das für jede Frau eben individuell ist, die Ausprägungen auch individuell sind.

Das kommt also wirklich darauf an, welche Grundkonstitution habe ich.

Jemand, der grundsätzlich mehr Water hat, hat ja grundsätzlich mehr Bewegung im System, Trockenheit im System und, und, und.

Jemand, der mehr Pitta hat, hat mehr Feuer im System, auch viel Trockenheit im System.

Jemand, der mehr Kaffee hat, hat mehr Wasser- und Erdenanteil, hat mehr Feuchtigkeit im System.

Und das verändert natürlich alles, weil wenn die Feuchtigkeit mehr im System ist, dann können die Hormone anders fluten, als in dem Moment, in dem die Trockenheit oder die Hitze zu hoch ist und das vergessen wir manchmal.

Und wenn wir dann noch Stress haben, dann dürfen wir eines nicht vergessen, bei Stress werden die Sexualhormone immer nachgereiht.

Es geht immer erstmal um Adrenalin, Noradrenalin, Cortisole und für Stress gibt es eben keinen Alarmknopf.

Also da geht nicht ein rotes Lämpchen an und sagt irgendwie, hallo, hallo, jetzt haben wir hier gerade großen Stress, sondern die Frauen adaptieren sich.

Das, was ich eingangs schon sagte, dass Frauen heutzutage in allen Sachen toll sind und noch toller und noch perfekter und alles so super machen, kommen sie selber in so ein Fahrwasser hinein, wo sie sich selber fast als Frau erstmal ausblenden.

Da sind sie in ihrer Funktion als Mutter, als Geliebte, als Hausfrau, als Lehrerin, als Psychologin.

Wir sind in so vielen Rollen dann unterwegs, dass wir erstmal uns selber dieses Weibliche, dieses Sanfte, dass wir das erstmal und auch dieses sexuelle Wesen erstmal hinten anstellen.

Und das ist so ein komplexer Vorgang, da geht es nicht nur um den Eustress, der ja sehr positiv sein kann.

Wie wenn ich gehe auf die Bühne und vorher bin ich aufgeregt und dann legt sich das und dann kommt so ein Entspannungsrein.

Das ist ja ganz anders, sondern wir adaptieren uns jeden Tag, um noch mehr zu leisten, um das noch toller zu machen, um auch diesen Wettbewerb und diesen Kampf da draußen, der da stattfindet, das ist ja auch nichts Leichtes.

Das geht bei Instagram bloß so und so viel Likes, so und so viel Viewer, so und so viel Follower.

Es geht ja immer um was und es geht immer um dieses sich Vergleichen mit anderen und das macht Stress.

Und nur weil wir das nicht jeden Tag sehen, irgendwo, dass da irgendwie eben die Lampe angeht oder so, heißt es ja nicht, dass es nicht da ist, sondern unser Körper zeigt uns spätestens in diesem intimen Austausch mit unserem Partner, wo wir gerade stehen.

Wie fühlt sich das jetzt an?

Kann ich mich wirklich jetzt in diesem Moment frei davon machen?

Wie fühle ich mich dabei?

Oder ist es für mich eine Pflicht?

Habe ich jetzt das Gefühl, es sind schon wieder zwei Wochen, jetzt müsste ich mal wieder.

Und wenn das wirklich von innen herauskommt und du denkst, jetzt hätte ich mal wieder Lust, Sex zu haben, ich hätte mal wieder Lust, mich berühren zu lassen, also auch die Haut, die Sensibilität, all das.

Also ich glaube, diese Begründung ist eher selten.

Es geht eher darum, es ist schon so lange her.

Und auch die Männer kommen aber und das finde ich so spannend.

Die Männer sind ja auch so müde und sagen, sie finden es so doof, wenn sie immer kommen müssen.

Aber das Ding ist, dass der Mann, wenn er sich nicht austauscht sexuell mit der Frau, dass er spürt für sich, dass er nicht mehr so gut darin ist, gute Entscheidungen zu treffen.

Männer kriegen diese Kraft aus diesem sexuellen Akt, um dieses Feuer wiederzubekommen, auch auf der energetischen Ebene, wo sie sonst so ein bisschen verwässern und dann werden sie ein bisschen weibisch und können nicht diese scharfen Kanten haben, wo sie sagen, so und jetzt machen wir aber.

Und das merken sie auch auf der beruflichen Ebene, dass sie, wenn sie Sex hatten, am nächsten Tag ganz anders in die Besprechung gehen, ganz anders Entscheidungen treffen können.

Und Frauen, wenn die gerade noch mit den Kindern zu Hause sind und im Gange sind oder sonst irgendwas, das liegt wahrscheinlich sogar, das ist mein Gefühl so, schon an unseren Müttern und Großmüttern, die irgendwie vielleicht gesagt haben, ja, das muss man halt.

Also so Sex war irgendwie was, das ging nicht aus der eigenen Lust heraus, sondern irgendwie, naja, das muss man halt so, da muss man dann mal durch.

Es braucht diese junge Generation, also auch Frauen wie dich, die jung sind und die dazu stehen und sagen, nein, Sex ist nicht nur was, was die Männer wollen, Sex ist auch was, was die Frauen wollen und auch brauchen, um eben diese weibliche Energie wahrzunehmen wieder und auch irgendwie nicht zu einer Zicke zu mutieren.

Weil das ist ja das, was dieses Feuer mit dir macht, wenn du mit diesem Shakti-Feuer, und du kannst dich nicht erlösen, dann wirst du zur Xantippe und dann gehst auch du raus und jagst das Mammut und zeigst deinem Mann, wie man das Mammut jagt und gleichzeitig noch die Wohnung zu Hause super sauber hält.

Und dann hat er das Nachsehen.

Und das ist natürlich schade.

Also das mit den Hormonen, um dazu zurückzukommen, dieser Hormon-Cocktail ist so eng verbunden mit unserem Stress, den wir jeden Tag haben.

Das heißt, dass wir Frauen Lust auf Sex haben, braucht es auch ein gewisses Setting, dass man loslassen kann, sich geborgen fühlt.

Ja, dass man das loslässt, was einen sonst im Tag stresst und wo man eben dieses Feuerige braucht, um durchzugehen.

Und das heißt, das betrifft ja nicht nur jetzt die Menopause und die Zeit bis dahin, sondern auch die Zeit zuvor.

Also wenn man voll im Leben steht, hast du vorhin gesagt, Stress ist ein absoluter Lustkiller, oder?

Ja, gibt’s nix, kann man nicht mehr dazu sagen.

Und was nicht heißt, dass Frauen nicht auch anspringen können, wenn irgendwie.

Also das bedeutet das nicht, aber es ist eben ein anderer Drive dahinter.

Das heißt noch lange nicht, dass es deswegen langweiliger ist.

Weißt du, was ich meine?

Nur weil meine Kurve eine andere ist.

Das ist ganz wichtig, dass wir Frauen das auch wahrnehmen, dass jede Frau da auch anders ist.

Also wie ihre Grundkonstitution, wie sie im Leben steht, wie sie ihren Körper selber wahrnimmt.

All diese Dinge spielen da mit rein.

Und wenn da jemand auch sagt, ich bin eigentlich immer sehr schnell sehr scharf.

Ja, also das ist ja so ein Pitta-Attribut auch, so scharf und auf den Punkt und so.

Ja, dann ist das genau richtig so.

Dann ist es auch gut, wenn du jemanden findest, der vielleicht aber auch ein bisschen Ausdauer hat und mir vielleicht ein bisschen mehr Feuchtigkeit mit reinbringt und so, damit diese Schärfe sich sehr schnell erlösen kann.

Ich denke, die Qualität auch vom Erleben ist einfach auch davon abhängig, wie nah es bei mir selbst ist.

Jemand, der eben viel Kaffee hat, ist vielleicht insgesamt gesehen etwas langsamer als jemand, der viel Vata hat.

Und wir wissen ja, dass Vata immer so ein bisschen nicht so gleichförmig ist, sondern das ist immer wechselhaft.

Da ist auch die Lust wechselhaft, in dem eben Pitta so scharf ist und auch manchmal sauer, sauer und scharf.

Also dass uns das einfach auch bewusst ist, dass das wechselhaft sein kann.

Ich glaube, das Allerwichtigste in dieser Thematik ist, dass wir uns trotzdem über das Erleben und die Qualität und das, was es mit uns macht, dass wir uns dessen bewusst sind.

Es ist einfach unglaublich schön, wenn wir uns austauschen können und wenn es nicht mehr um etwas geht.

Das ist ja so schade.

Wir können nicht mehr schwanger werden.

Das bedeutet, wir haben jetzt endlich die Freiheit, sorglos, ohne Angst uns auszutoben.

Und dann kommen wir damit und sagen, na ja, aber jetzt bin ich schon so alt, jetzt brauche ich das nicht mehr.

Wo ich mir denke, nein, jetzt erst recht.

Weißt du, was ich meine?

Und jetzt kann ich in dem Alter auch sagen, nee, darauf habe ich keine Lust und das will ich alles nicht, sondern ich habe es gern so und so.

Und das mag vielleicht für jemand anderen total langweilig klingen, ist völlig egal, weil es geht ja um mich.

Also dass ich mich vielleicht auch ein bisschen in den Vordergrund stelle und sage, es geht hier um gar nichts.

Es geht hier nur darum, dass es sich gut anfühlt.

Nicht, dass es gut aussieht, sondern dass es sich gut anfühlt.

Weil natürlich sieht der Körper nicht mehr aus wie vor 30 Jahren.

Also das hat sich einfach verändert.

Aber er fühlt doch noch so viel.

Und er kann so schnell die Dinge zuordnen, weil er ja so viel Erfahrung hat, dieser Körper.

Also das kann ja unheimlich schön und befriedigend sein, wenn wir uns dann zusammen auf so eine Reise machen, wo es um nichts geht.

Also weißt du, was ich meine?

Es geht nicht darum, sich vorzupflanzen.

Es geht nur um Lust, Genuss und Sinnlichkeit.

Petra, wie ist es jetzt, wenn man in der Menopause ist?

Man hat ja als menstruierende Frau spätestens beim Einsprung merkt man ja, dass man irgendwie mehr Lust auf Sex hat.

Und das ist dann nicht mehr da.

Also diese hormonelle Begleitung, die fehlt.

Ist es dann wirklich mehr aktive Zuwendung in diese Richtung?

Ist es so ein bisschen wie Beziehungsarbeit mit diesem Thema?

Oder wie ist das?

Ja, also du meinst, ich würde sagen, hands on.

Also alles machen, was dem Körper gut tut.

Da gehören auch alchömische Massagen zum Beispiel dazu.

Und das ist eine der wunderbarsten Erfahrungen, die man haben kann, auch um die eigenen Bedürfnisse wieder zu erkennen.

Das ist ja das, was wir auch in den Kuren immer wieder erfahren.

Allein berührt zu werden, da geht es ja.

Das ist dann vielleicht wie eine Vorstufe, sich erst mal wieder wahrzunehmen.

Ich glaube, das ist das Allerwichtigste.

Das kann ich auch machen, indem ich zum Beispiel mich selbst massiere.

Also nicht ein Creme hektisch, sondern wirklich mir Zeit nehme und mir eine Selbstmassage gönne, um dann wieder zu spüren.

Ah, das fühlt sich jetzt aber hier toll an.

Oder macht ihr mal eine Bauchmassage?

Das fühlt sich auch super an.

Also mehr in dieses Fühlen gehen.

Das ist das Um und Auf.

Also unseren Körper wieder wahrnehmen.

Dann eben mit den Händen berühren.

Die Hände, die von Herzen kommen, ist auf Herzenshöhe.

Da läuft auch der Herzmeridian.

In den Händen haben wir Ridaia, die Herzpunkte.

Also alles, was ich mit meinen Händen berühre, berühre ich eben von Herzen und mit Liebe.

Und dann einfach wirklich mit sich selbst auch ein Stück weit ehrlich sein und sagen, da tut sich heute gar nichts.

Oder aber denken, ich bin irgendwie vielleicht doch bedürftig gerade.

Könnte ja auch sein.

Ich bin lange nicht mehr berührt worden.

Das ist so auch immer eines der Feedbacks, die wir eben auch in den Kuren haben.

Die Menschen sagen, ich bin lange nicht mehr so berührt worden.

Also ich glaube, das meiste geht über Berührung, Wahrnehmung.

Und aktiv kannst du nur eben selber dich darum kümmern, dass du berührt wirst, damit du wieder den Körper wahrnimmst.

Damit du nicht im Kopf darüber nachdenkst, auch darüber nachdenkst, was könntest du dir einschmeißen?

Natürlich kannst du eine Menge machen.

Du kannst mit Jamswurzel-Drogesteron ersetzen.

Du kannst mit Isoflavonen, mit Rotklee oder Soja Östrogene ersetzen.

Es gibt natürlich auch im Ayurveda viele viele Heilkräuter, aber ich würde das auch alles nicht so einfach einschmeißen, weil es da einfach auch wichtig ist, dass man dann zu einem Ayurveda-Arzt geht oder Heilpraktiker oder wie auch immer, weil das eben auch Substanzen sind, die wirklich was können.

Und da kann man nicht einfach mal eben so sagen, ich mache, ich schmeiße mir das mal ein und dann wird alles gut.

Also die beste Form wäre dann tatsächlich, über den Körper zu gehen, weil mit der Berührung wir einfach Oxytocin ausschütten und mit der Ausschüttung von Oxytocin viele Dinge sich einfach schon mal wieder ausgleichen und ausbalancieren.

Also auch Anspannungen und alles.

Wir sind ja einfach auch in so einem wirklich schwierigen Setting da draußen.

Das haben wir ja auch alle gemerkt in der Phase, wo es Covid gab.

Also dieses sich nicht mehr berühren war schon echt schwierig.

Also ist es so zu sehen, wie der Körper vielleicht auch in dieser Phase des Lebens, wo es dann mehr in die Vata-Phase geht, dass man da andere Formen der Sexualität findet, die vielleicht nicht nur auf den Sex per se beschränkt ist, sondern dass es diese Körperlichkeit braucht, um auch die eigenen Bedürfnisse zu erfüllen und zu wissen.

Ganz bestimmt, weil wir ja auch ab 50 eben in der Lebensphase mehr Vata aufbauen.

Und Vata ist eben dieses Wind- und Äther-Raum und die Sinnesorgane, die dazugehören sind Ohr und Haut.

Also die Haut gehört als Sinnesorgan dazu.

Ist auch spannend, weil die Haut ja einfach auch geprägt wird durch das Menstruationsblut.

Also auch Rasa und Rakta sind bei der Entstehung der Haut auch ganz wichtig.

Daher, wenn das wegfällt, wenn ich nicht mehr menstruiere, ist es gut, über die Haut zu gehen und die Haut auf einer anderen Ebene oder anders eben zu pflegen und zu sehen und zu spüren und wahrzunehmen.

Da vielleicht einfach ein bisschen mehr Augenmerk drauf setzen.

Zumindest mal Anfang einmal die Woche sich selber zu ölen mit einem guten ayurvedischen Öl und das vor dem Duschen.

So wie wir das aber auch, habe ich ja auch in dem Buch so beschrieben.

Also in dem Buch stehen sehr viele Anleitungen auch drin, wie man eben so in die Praxis kommen kann.

Es ist nicht nur so ein Lesebuch, sondern eher so ein Praxishandbuch, würde ich mal sagen.

Ich glaube, diese Selbstfürsorge, was ja auch jetzt so irgendwie gerade marketingmäßig immer gerne mitgenommen wird, so diese Me-Time und so, aber die Selbstfürsorge ist, glaube ich, das Um und Auf.

Für uns Frauen allgemein, aber in der Phase besonders.

Petra, ich mag dir jetzt abschließend nur den Raum lassen, dass du vielleicht noch sagst, was dir ein Anliegen ist und was du aus deiner Erfahrung merkst.

Mensch, das würde ich gerne jeder Frau mitgeben oder die soll das erleben und erfahren.

Das hilft uns, dass du einfach aus deiner Erfahrung sprichst, was wichtig ist für uns Frauen.

Die eigenen Bedürfnisse herauszufinden.

Ich glaube, das ist das Allerwichtigste.

Sich davon zu lösen, dass wir in Partnerschaften manchmal Kompromisse eingehen, damit die Partnerschaft funktioniert.

Sich spätestens dann einfach daraus zu lösen und dich wirklich zu fragen, ist das mein Bedürfnis?

Oder ist das das Bedürfnis für uns als Paar?

Oder ist es das Bedürfnis des Mannes?

Und auch in sexueller Hinsicht einfach klar dazu zu stehen, ich habe aber diese und jene Bedürfnisse.

Es kann sein, dass ich das vorher einfach mit mir selber ausprobiere oder wie auch immer das dann aussehen kann.

Aber dieses was und wer bin ich und was und wie brauche ich es?

Wie wir eben auch im Ayurveda immer schauen, individuell Ernährung, individuell Behandlungszeit und genauso ist es hier individuell Sexualität.

Das brauchst du als Frau wirklich.

Und da gibt es kein Limit und da gibt es auch nichts, wo du dich visionieren musst.

Und selbst wenn du sagst, dir reicht es schon, wenn Streicheleinheiten da sind, wenn Blümchensex da ist, ist völlig egal.

Aber mach mit dir selber einfach auch so eine MeTime aus und probiere vielleicht für dich selber auch was aus.

Lerne dich selbst nochmal kennen unter anderen Aspekten und ohne mit Hormonen vollgepumpt fremdgesteuert zu sein.

Weil das ist ja das, was in den Jahren, wenn wir so 30 sind, wenn wir draußen auf der Pirsch sind, um den Mann unseres Lebens, für den Vater unserer Kinder zu lukrieren oder aufzustellen.

Das ist in einer ganz anderen Phase als in der Phase, wo wir alles abgeleistet haben.

Wo es nicht mehr um das Außen geht, sondern wo es ganz toll darum geht, was in uns Innen steckt.

Was brauche ich persönlich für mich.

Vielen Dank.

Petra, du gibst dein Wissen weiter.

Du hast ja nicht nur das Buch geschrieben, magst du kurz erzählen, du hast lange Zeit die Rosenberg Akademie in Österreich geleitet mit dem Angebot hier und du hast jetzt einen Kurs über Frauenheilkunde.

Stimmt das?

Ja, genau.

Ich habe einen Kurs geschrieben über die Frauenheilkunde. Der ist ein E-Kurs, den kann man auch online machen. Der ist 2022 oder 2021 online gegangen. Das richtet sich an all diejenigen, die tiefer eintauchen wollen. Das ist ein fortgeschrittener Kurs, kein Anfängerkurs. Und ansonsten bin ich ja schon berentet.

Da kann ich das selber manchmal gar nicht glauben, aber genieße es auch. Und wirke einfach immer dann auf Anfrage, sagen wir mal so. Es erreichen mich immer noch mal wieder auch Zuschriften und Kontaktaufnahmen von Frauen, die sagen, ich habe ja das und das Thema und dann mache ich auch Online-Zoom-Beratung.

Aber das ist, wie gesagt, ich freue mich, wenn ich das machen kann und darf und wenn es jemanden interessiert. Ich wirke jetzt altersgerecht, ayurvedisch altersgerecht als weise Frau und gebe mein Wissen weiter, sagen wir mal so.

Schön.

Vielen lieben Dank, Petra.

Wir werden auf jeden Fall deinen Kontakt und das Buch und deine Website in den Shownotes verlinken. Ich bedanke mich sehr für deine Zeit, für deine Tipps und es war ein super schöner Austausch mit dir.

Ja, freut mich.

Dir auch.

Lieben Dank, liebe Ursula. Bis bald wieder.